Umweltverantwortungsinitiative schiesst übers Ziel hinaus
Am 9. Februar 2025 kommt die Umweltinitiative zur Abstimmung.
Sie schiesst weit übers Ziel hinaus: Die Forderung, dass Bund und Kantone Regelungen erlassen sollen, damit der Schweizer Konsum die “planetaren Grenzen” nicht überschreitet, ist schlicht nicht umsetzbar. Handel Schweiz vertritt 4’000 KMU-Mitglieder der Schweizer Handelsbranche. Diese übernehmen bereits heute Verantwortung für die Nachhaltigkeit im Handel. Die Schweizer Handelsbranche braucht konkurrenzfähige Rahmenbedingungen und realistische Nachhaltigkeitskonzepte. Mit utopischen Verfassungsartikeln gelingt das nicht.
Mit der Umweltverantwortungsinitiative der jungen Grünen müssten Bund und Kantone sicherstellen, dass der Konsum die “planetaren Grenzen” am Bevölkerungsanteil der Schweiz nicht überschreitet. Der Bundesrat und das Parlament lehnen die Initiative ohne Gegenvorschlag ab. Auch Handel Schweiz empfiehlt dringend die Ablehnung.
Konkurrenzfähige Rahmenbedingungen statt utopische Verfassungsartikel
Die Initiative fordert einen Wandel in der Wirtschaft, geht aber von falschen Voraussetzungen aus. Die Schweizer Handelsunternehmen nehmen ihre Verantwortung im Bereich der Nachhaltigkeit wahr. Dies ist auch die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden. Der Schweizer Handel benötigt keine utopischen Verfassungsartikel, wie ihn die Umweltverantwortungsinitiative formuliert, sondern zeitgemässe Rahmenbedingungen, um die Schweiz mit den notwendigen und nachgefragten Gütern zu versorgen und dabei die Umwelt geringstmöglich zu belasten.
Nachhaltige Infrastruktur, einheitliche Gesetzesgrundlagen und Innovationsförderung
Handel Schweiz steht hinter einer möglichst nachhaltigen Ausrichtung unserer Wirtschaft. Nachhaltigkeit, eine lebendige Wirtschaft und Wohlstand für die Schweiz müssen immer gemeinsam gedacht werden. Wir engagieren uns in der Kreislaufwirtschaft und für eine nachhaltige Infrastruktur: Investitionen in den Gütertransport auf Schienen oder CO2-neutrale Energiequellen für den Betrieb von Logistikzentren senken den ökologischen Fussabdruck schon heute – hier kann mit weiteren Schritten viel erreicht werden. Einheitliche Standards, etwa im Bereich der Verpackungen, können den Ressourcenverbrauch reduzieren und die Kreislaufwirtschaft stärken. Die Förderung von Innovationen, wie es im Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit vorgesehen ist – welches notabene per 1. Januar 2025 in Kraft tritt – unterstützt die Schweizer Wirtschaft dabei, ihre Geschäftsmodelle nachhaltig zu gestalten und damit nachhaltiger zu wirtschaften.
NEIN zur Umweltverantwortungsinitiative und JA zur Investition in das nachhaltige Schweizer Wirtschaftssystem
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Gesetze erlassen, mit denen die Nachhaltigkeit gefördert wird, ohne den Handelsplatz Schweiz zu beschneiden und den Schweizer Wohlstand zu gefährden. Diesen Weg sollten wir gemeinsam weiter gehen. Es braucht keine weitere radikale Initiative. Deshalb empfiehlt Handel Schweiz und seine Mitglieder der Stimmbevölkerung am 9. Februar die Ablehnung der Umweltverantwortungsinitiative.