Jetzt auch in Französisch: Eidgenössischen Fachausweis E-Commerce Spezialist:in
Sind Sie auf der Suche nach einer geeigneten französischen Weiterbildung im Bereich E-Commerce? Oder haben Sie einen französischsprechenden Mitarbeiter, der ein E-Commerce Profi werden will? Dann haben wir eine tolle Neuigkeiten, denn der Eidgenössischen Fachausweis E-Commerce Spezialist:in wird nun auch in Französisch angeboten!
An wen richtet sich der Fachausweis?
Der eidgenössische Fachausweis E-Commerce Spezialist:in richtet sich insbesondere an berufstätige Personen im digitalen Handelsumfeld, welche Lust und Neugier auf Neues haben, den zukünftigen Handel gestalten und im anspruchsvollen Umfeld des E-Commerce immer den Überblick behalten möchten. Die Fortbildung eignet sich insbesondere für Personen, welche eine Berufslehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) in nahestehenden Bereichen absolviert haben (Detailhandel, KV, Mediamatik, Informatik u.ä.). Aber auch Interessierten mit branchenfremden Lehrabschlüssen steht der Fachausweis offen.
Für die Zulassung an die eidg. Berufsprüfung werden nebst dem EFZ, mindestens zwei, resp. drei Jahre Berufserfahrung im E-Commerce sowie die erfolgreich abgeschlossenen Modulprüfungen und ein schriftlicher Erfahrungsbericht mit Praxisdokumentationen vorausgesetzt.
Was beinhaltet die Weiterbildung?
Sie erwerben in sieben Modulen ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, die für erfolgreiche E-Commerce-Projekte unerlässlich sind:
- Modul 1: Aufbauen und Weiterentwickeln von digitalen Plattformen
- Modul 2: Optimieren der digitalen Produktpräsentation
- Modul 3: Digitalisieren von Verkaufsprozessen
- Modul 4: Realisieren von Marketingaktivitäten
- Modul 5: Interagieren an Schnittstellen
- Modul 6: Managen von Projekten und Projektteams
- Modul 7: Vernetzen und Agieren im digitalen Markt
Pro Modul wird eine Prüfung abgelegt. Während der Weiterbildung sind zudem Praxisdokumentationen in den unterschiedlichen Modulen zu erarbeiten. Daraus ist wiederum ein Entwicklungsbericht zu erstellen, welcher von den Prüfungsexpert:innen bewertet wird. Die mündliche eidgenössischen Prüfung setzt sich aus drei Prüfungsteilen zusammen:
- Fachgespräch zum Entwicklungsbericht
- Analyseaufgabe mit Präsentation
- Mini-Cases und/oder Critical Incidents
Kursangebote und Startdaten:
In Französisch:
- FfD – Fachschule für Detailhandel: Start: Januar oder Mai 2025
In Deutsch:
- eFachausweis: Start 07.07.2025, online
- Feusi Bildungszentrum: Start 02.2025, Bern
- FfD – Fachschule für Detailhandel: Start: 22.10.2024 / 14.01.2025 / 05.05.2025, Zürich und online
- SIU – Schweizerisches Institut für Unternehmerschulung: Start:17.01.2025 / 21.01.2025, Zürich und online
Gut zu wissen:
Im Nachgang an die Berufsprüfung, finanziert der Bund 50% bis max. CHF 9’500 aller vorbereitenden Weiterbildungskosten, wenn diese von den Studierenden selbst bezahlt wurden.
Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Karriere auf das nächste Level zu heben! Melden Sie sich jetzt zu einem Kurs an und werden Sie zum E-Commerce-Profi.
E-Commerce Spezialist:in mit eidg. Fachausweis ausgezeichnet
Erfolgreiche Absolvierende der ersten Schlussprüfung
Nach eineinhalb Jahren oder ca. 400 Stunden Vorbereitungskurs, sieben Modulprüfungen und der Erstellung eines umfassenden Entwicklungsberichts war es am 27. August 2024 so weit: Die ersten 16 Kandidierenden sind zu den mündlichen Schlussprüfungen zum eidg. Fachausweis E-Commerce Spezialist:in angetreten. In drei halbstündigen mündlichen Einheiten wurde den 5 Kandidatinnen und 11 Kandidaten von 16 Prüfungsexperten nochmals auf den Zahn gefühlt. Im ersten mündlichen Prüfungsteil «Fachgespräch» wurden die Entwicklungsberichte strukturiert und vertieft hinterfragt. Im zweiten Abschnitt mussten die angehenden E-Commerce Spezialisten je zwei Critical Incidents und zwei Mini-Cases unvorbereitet innerhalb von 30 Minuten bearbeiten und lösen. Als Schlusspunkt musste ein individuell vorgegebener Online-Shop in 45 Minuten Vorbereitungszeit seziert und eine 10minütige Präsentation aufbereitet werden. Nach der Präsentation wurden die Kandidierenden vom Prüfungsexperten-Team nochmals «gegrillt».
Wir dürfen heute feststellen, dass die Teilnehmenden von den Vorbereitungsinstituten FfD (Fachschule für Detailhandel Verkauf & E-Commerce) und eFachausweis hervorragend auf die Prüfung eingestellt und geschult wurden. Wir durften am 26. September 2024 allen angetretenen Kandidierenden den Fachausweis bzw. das Notenblatt überreichen. In einer Runde von ca. 50 E-Commerce Expert:innen und Angehörigen der Absolventen durften wir die Zertifikate an einem feierlichen Anlass bei Google in Zürich übergeben:
QSK-Präsident Patrick Kessler: «Wir gratulieren den Absolvierenden herzlich, sie sind Pioniere der neuen Weiterbildung. Sie dürfen sich ab sofort E-Commerce Spezialist:in mit eidg. Fachausweis nennen und auch ihre Arbeitgeber dürfen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels auf ihre engagierten und kompetenten Mitarbeitenden ein wenig stolz sein – die Absolvierenden haben an den Prüfungen einen sehr guten Eindruck hinterlassen.»
An diese Personen richtet sich der Fachausweis
Der eidgenössische Fachausweis E-Commerce Spezialist:in richtet sich insbesondere an berufstätige Personen im digitalen Handelsumfeld, welche Lust und Neugier auf Neues haben, den zukünftigen Handel gestalten und im anspruchsvollen Umfeld des E-Commerce immer den Überblick behalten möchten. Die Fortbildung eignet sich insbesondere für Personen, welche eine Berufslehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) in nahestehenden Bereichen absolviert haben (Detailhandel, KV, Mediamatik, Informatik u.ä.). Aber auch Interessierten mit branchenfremden Lehrabschlüssen steht der Fachausweis offen.
Für die Zulassung an die eidg. Berufsprüfung werden nebst dem EFZ, mindestens zwei, resp. drei Jahre Berufserfahrung im E-Commerce sowie die erfolgreich abgeschlossenen Modulprüfungen und ein schriftlicher Erfahrungsbericht mit Praxisdokumentationen vorausgesetzt.
Das erwartet die Studierenden in der Weiterbildung
Die Studierenden absolvieren, in ca. 300 – 400 Unterrichtsstunden, sieben Module und legen pro Modul je eine Prüfung ab. Während der Weiterbildung sind zudem Praxisdokumentationen in den unterschiedlichen Modulen zu erarbeiten. Daraus ist wiederum ein Entwicklungsbericht zu erstellen, welcher von den Prüfungsexpert:innen bewertet wird. Der mündliche Teil der BP setzt sich aus den eingangs beschriebenen drei Prüfungsteilen zusammen.
Durchführende Schulorganisationen
Die Weiterbildung ist bei den folgenden Bildungsinstitutionen ausgeschrieben: eFachausweis, Feusi Bildungszentrum, FfD – Fachschule für Detailhandel, SIU – Schweizerisches Institut für Unternehmerschulung. Innerhalb der Rahmenbedingungen, welche von der Trägerschaft vorgegeben werden, sind die Bildungsinstitutionen in der Ausgestaltung des Lehrgangs frei und selbstverantwortlich. Das Angebot unterscheidet sich je nach Schule und deckt unterschiedliche Bedürfnisse wie etwa Ausbildungsdauer, Lerntempo, Lernform (digital, hybrid oder vor Ort) und Klassengrösse ab. «Es lohnt sich, mit den verschiedenen Bildungsinstitutionen Kontakt aufzunehmen, um sich über das Angebot zu informieren und sich dann für die passende Schule zu entscheiden», so Patrick Kessler.
Gut zu wissen: Im Nachgang an die Berufsprüfung, finanziert der Bund 50% bis max. CHF 9’500 aller vorbereitenden Weiterbildungskosten, wenn diese von den Studierenden selbst bezahlt wurden.
Weitere Informationen zu den Lerninhalten, Zulassungsbedingungen und Prüfungen sowie Blogbeiträge von aktuell Studierenden finden Interessierte auf der Website des Trägerverbandes: www.e-com.swiss.
Stimmen zum Abschluss
„Die Weiterbildung hat mir wertvolle, praxisnahe Einblicke gegeben, die mich in meiner beruflichen Entwicklung entscheidend vorangebracht haben.“ Pascal Frei, VeloPlus
«Die Ausbildung und mein neuer Job im E-Commerce Bereich haben sich super ergänzt und ich konnte den Unterrichtsstoff unmittelbar in meinem beruflichen Alltag anwenden.» Nicole Mahler, Familie Wiesner Gastronomie
«Die praxisnahen Inhalte haben mich sowohl beruflich als auch persönlich enorm weitergebracht und ich bin überzeugt, dass diese Weiterbildung ein grosser Gewinn für die Zukunft der Schweiz ist.“ Ertan Karahan, Aquilana Versicherungen
„Im Vergleich zu vor zwei Jahren stehe ich heute auf einem ganz anderen Niveau und fühle mich bestens vorbereitet für die zukünftigen Herausforderungen der digitalen Welt.“ Maximilian Schulze, Swiss-Qube
„Die Ausbildung zum E-Commerce Spezialisten hat mir nicht nur wertvolle Fachkenntnisse vermittelt, sondern auch mein Verständnis für digitale Geschäftsmodelle und Marktanforderungen auf ein neues Niveau gehoben.“ Marco Noto, Rudolf Geiser AG
Resümee des Präsidenten
Christoph Schaffner ist seit 100 Tagen VSAA-Präsident und zieht ein erstes Fazit.
Als VSAA-Präsident will ich zum einen die gute Arbeit meiner Vorgänger fortführen und die Interessen unseres Verbandes und seiner Mitglieder vertreten. Zum anderen ist es mir ein grosses Anliegen, die Vielseitigkeit und Freude unserer täglichen Arbeit nach aussen zu tragen und so auch die Begeisterung für die Arbeit in der Arbeitsbühnen-Branche bei branchenfremden Berufsgruppen zu entfachen.
Um unsere Branche bekannter zu machen, stehen wir schon mitten in den Vorbereitungsarbeiten für die European Rental Week, die dieses Jahr vom 14. bis am 20. Oktober stattfindet. Mit einem Kurzfilm, Informationen in Branchenmedien und Social Media wollen wir aufzeigen, warum es sich lohnt, auch für den karrieremässigen Aufstieg auf Arbeitsbühnen zu setzen. Und auch mit der Aktion «Coffee in the air» wollen wir Herrn und Frau Schweizer für Arbeitsbühnen begeistern: Wir stellen Arbeitsbühnen an belebten Ort auf und laden Passanten hoch in der Luft auf einen Kaffee ein. Die European Rental Week bietet uns eine grossartige Plattform, um die Innovationskraft und Bedeutung unserer Branche einem breiten Publikum zu präsentieren. Sie ist ein inspirierender dezentraler Event, der uns hilft, unsere Sichtbarkeit zu erhöhen und die Attraktivität unserer Branche weiter zu steigern.
Die Arbeitsbühnen-Branche bietet eine breite Palette an Karrieremöglichkeiten. Vom Mechaniker über den Disponenten bis hin zur Führungsperson – für jeden gibt es hier eine spannende Aufgabe. Die fortschreitende Technologisierung und Digitalisierung eröffnen zudem ständig neue Perspektiven. Moderne Arbeitsbühnen sind heute High-Tech-Maschinen, die höchste Präzision und Sicherheit vereinen. Zur Info: Alle Arbeitsbühnen in der Schweiz erreichen zusammen eine Höhe von etwa 85 km! Damit kämen wir 10-mal höher als der Mount Everest. Wer also gerne mit Menschen arbeitet, innovative Lösungen entwickelt und für seine Kunden hoch hinaus will, findet hier sein ideales Arbeitsumfeld.
Ein weiterer Aspekt, der unsere Branche so attraktiv macht, ist das Thema Sicherheit. Arbeitsbühnen spielen eine entscheidende Rolle dabei, Arbeiten in der Höhe sicherer und effizienter zu gestalten. Diese Verantwortung erfordert höchste Professionalität und Engagement – und genau das macht unsere Arbeit so erfüllend.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein setzt unsere Branche neue Massstäbe. Moderne Arbeitsbühnen sind energieeffizient und umweltfreundlich. Während andere Branchen anfangen, über die Elektrifizierung ihrer Branche zu sprechen, haben wir heute bereits 80 Prozent unserer Flotte auf Elektromaschinen umgestellt. Zahlreiche unserer Mitglieder sind zudem im Vertrieb wie auch in der Auslieferung bereits mit Elektrofahrzeugen unterwegs. Wir leisten also unseren Beitrag zur Reduktion von Emissionen und zur Schonung von Ressourcen. Für junge Menschen, die einen Job mit Zukunftsperspektive und ökologischem Bewusstsein suchen, bietet die Arbeitsbühnen-Branche spannende Möglichkeiten.
Ich möchte daher alle Mitglieder des VSAA ermutigen, die positiven Aspekte unserer Branche noch stärker nach aussen zu tragen. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir nicht nur eine unverzichtbare Rolle in der modernen Wirtschaft spielen, sondern auch attraktive und zukunftssichere Arbeitsplätze bieten. Wir haben das Potenzial, die besten Talente für uns zu gewinnen und unsere Branche weiter voranzubringen.
Christoph Schaffner
Christoph Schaffner ist Präsident des Verband Schweizer Arbeitsbühnen Anbieter (VSAA) und Director Rental Machines & Equipment Switzerland der Avesco Rent AG.
Prüfungsabschlüsse 2024
Die Branche Handel sowie die höheren Berufsprüfungen der Aussenhandelsfachleute bilanzieren die absolvierten Prüfungen.
Obwohl die Vorbereitungen für die Prüfungen im Jahr 2025 schon angelaufen sind, soll nochmals zurück geschaut werden auf die diesjährigen Qualifikationsverfahren:
Die schriftlichen und mündlichen Schlussprüfungen in der KV Branche Handel wurden 2024 im Mai und Juni durchgeführt. 321 (274 d, 47 f) Lernende wurden von 166 (145 d, 21 f) Expertinnen und Experten geprüft. Die Branche hat sechs neue Prüfungsexpertinnen und -experten ausgebildet und erstmalig eingesetzt. Die Durchschnittsnoten aller Kandidatinnen und Kandidaten betrugen 5.02 bei den mündlichen und 4.18 bei den schriftlichen Schlussprüfungen.
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In den höheren Berufsprüfungen sind folgende Zahlen zu melden: Genau 40 Expertinnen und Experten standen für die mündlichen und schriftlichen Prüfungen von 20 Aussenhandelsleitern vor den Sommerferien im Einsatz. Die Diplomarbeiten dieser Kandidatinnen und Kandidaten wurden im August präsentiert und benotet. Für die Berufsprüfungen der Aussenhandelsfachleute konnte das Prüfungssekretariat die 112 Kandidatinnen und Kandidaten von 67 Fachleute aus der Branche prüfen lassen. Die Bestehensquote lag bei 62 %.
Diese nüchternen Zahlen verbergen den gewaltigen Aufwand, der mit all diesen Prüfungen verbunden ist. Um einen Kandidaten fair und fordernd zu prüfen, setzen die Expertinnen und Experten zur Vorbereitung mehrere Stunden ihrer Zeit, meistens der Freizeit, ein. Die Prüfungssekretariate versuchen, diese enorme Leistung des Milizpersonals möglichst gut zu unterstützen, damit dessen hohe Motivation bestehen bleibt. Es wird auf allen Ebenen mit viel Herzblut und innerer Überzeugung gearbeitet, denn alle Beteiligten waren selber auch schon Kandidatin oder Kandidat in Prüfungen und wollen nun durch ihren Einsatz für die jungen Leute dazu beitragen, dass das gute Berufsbildungssystem der Schweiz weiterhin seine hohen Ansprüche erfüllen kann.
Branche Handel sucht neue Experten
Profis aufgepasst – werden Sie jetzt Experten!
Während den mündlichen Prüfungen der Branche Handel stellen die Lernenden ihre erlernten Fähigkeiten und betrieblich erworbene Kompetenzen unter Beweis. Hier eine Übersicht der wichtigsten Eckpunkte für Experten:
- Zweier-Team von Experten pro Lernenden
- Rollenspiel
- Fachgespräch
Die Prüfungen werden jeweils von zwei Experten durchgeführt. Begonnen wird mit einem Rollenspiel. Dieses dauert 15 Minuten und basiert auf den Gesprächssituationen aus den Lerndokumentationen, welche die Lernenden während ihrer Ausbildung erarbeitet haben. Nach fünf Minuten Pause findet das Fachgespräch statt. Dieses dauert ebenfalls 15 Minuten. Grundlage hierfür ist die eingereichte Prozesseinheit 2, welche die Lernenden in einer Abteilung über einen spezifischen Arbeitsprozess geschrieben haben.
Klingt das spannend? Dann lesen Sie hier noch kurz, was sich die Branche Handel von angehenden Experten wünscht:
- Ausgewiesene Erfahrung in einem Handelsunternehmen
- Freude an der Lehrlingsausbildung
- Kreativität bei der Erstellung von Prüfungen
- Diskretion und Verschwiegenheit
Die Branche Handel über Ihre Kontaktaufnahme unter: info@branche-handel.ch
Rückblick: Tag des Handels 2024
Handel Schweiz blickt auf einen spannenden Anlass zurück.
Am Freitag, 14. Juni 2024 fand der jährliche Tag des Handels im Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon statt. Der Präsident Rudolf O. Schmid eröffnete den Tag des Handels und begrüsste alle Gäste. Handel Schweiz Direktor Kaspar Engeli seinerseits führte geschickt und humorvoll durch die Generalversammlung. Es standen unter anderem die zweijährlichen Gesamterneuerungswahlen des Vorstandes an, welche ohne Einsprachen über die Bühne gingen.
Nach diesem offiziellen Teil begeisterte Prof. Dr. Sturm mit seinem spannenden Referat über die Einsetzung der gesamtwirtschaftlichen Erholung. Die Gäste hörten gespannt zu und waren von der Präsentation sichtlich angetan.
In der anschliessenden Podiumsdiskussion mit Gerhard Pfister, Dr. Peter Grünenfelder sowie Hans-Christian von der Crone wurde über die jeweilige Wahrnehmung der wirtschaftlichen Lage gesprochen, bei welcher auch eine Vielzahl von Fragen aus dem Publikum beantwortet wurden.
Der Anlass lud beim abschliessenden Apéro zum Verweilen und Diskutieren ein. Handel Schweiz freut sich bereits jetzt auf den nächsten Tag des Handels am Donnerstag, 12. Juni 2025.
Im Video wird auf einen ereignisreichen Tag zurückgeblickt.
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Rückblick und Einschätzungen
Die Handelsbranchen resümieren & legen ihre Einschätzungen dar.
Von der Stahl- und Edelstahlbranche über den Holzhandel bis hin zu den Baumaterialhändlern – sie alle verzeichnen ein schwieriges Jahr 2023. Die massiven Umsatzrückgänge sowie fehlende Aufträge haben im vergangenen Jahr einige Unternehmen stark gefährdet. Auch für das aktuelle Jahr prognostizieren diese Branchen skeptisch, da ein verschärfter Konkurrenzkampf erwartet wird.
Auch bei der Werkzeug- und Maschinenindustrie kam es zu einer Abschwächung auf dem Markt. Den grössten Einfluss auf das Jahr hatte der starke Franken. Dem laufenden Jahr sieht diese Branche optimistisch entgegen.
Die Lebensmittelverarbeiter, sowie auch die Milch- und Weinbranchen hatten Mühe, ihre Kosten zu decken. Die steigenden Produktionskosten, die Kapazitätseinschränkungen in der Verarbeitung und die sinkenden Nachfragen stellen die Branchen vor Probleme. Der Druck der Grosshändler und die auffallend steigenden Zahlen der Einkäufe im Ausland kommen erschwerend hinzu.
Im Detailhandel waren die Themen der Personal-, Energie- und Transportkosten herausfordernd. Auch der Textilhandel bekundete letztes Jahr grosse Schwierigkeiten in den Kaufhäusern. Die hohen Kosten der Überseetransporte tangieren nebst dem Detailhandel auch die Spielwarenbranche. Diese Branche hat vermehrt mit der asiatischen Konkurrenz zu kämpfen, was nun auch Bundesbern zum Handeln bewegt. Auch die Rauchwaren kämpfen mit Erzeugnissen aus Asien und den günstigen Konkurrenzprodukten aus Deutschland.
Die Motorradbranche profitiert von tendenziell länger anhaltenden Schönwetterprognosen, was allerdings durch städtische Behörden zunichte gemacht wird, da diese auf den Strassen je länger je rigidere Vorschriften erlassen.
In der Kamerabranche, sowie der Leder- & IT-Branche wurden positive Jahre verzeichnet. Die Kamerabranche profitierte von neuen Technologien und ist optimistisch, das aktuelle Jahr vor allem im B2B-Bereich positiv anzugehen. Die optimistische B2B-Situation gilt auch für die IT-Branche.
Dank den Wechselkursen konnte die Lederbranche eine positive Bilanz für 2023 ziehen.
Die Branchen sind durchwegs optimistisch, dass 2024 stabiler wird.
Rückblick: Online Handels-Dialog I
“Fachkräftemangel und dem Arbeitsmarkt der Zukunft”
Mit zwei Input-Referaten und einer anschliessenden Diskussion wurde die Thematik des “Fachkräftemangels” beleuchtet und die Erwartungen von Mitarbeitenden im Arbeitsmarkt der Zukunft bzw. Möglichkeiten von Unternehmen im Wettbewerb um Talente aufgezeigt.
Dr. Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit des SECO, hat aufgezeigt, dass der strukturelle Fach- und Arbeitskräftemangel die Schweiz in den kommenden Jahrzehnten weiter begleiten wird. Das ganze Referat gibt es hier im Video. Kernaussagen:
Auch wenn aktuell eine Erholung auf hohem Niveau beobachtet wird. Der Arbeitsmarkt wächst weiter über dem demografischen Potenzial. Seit den 2000er Jahren beobachtet man ein ungebrochenes Stellen- und Beschäftigungswachstum.
Die Erhöhung der Erwerbsquote ist in der Schweiz schon weitgehend ausgeschöpft, die Nachfrage kann letztlich nur durch Zuwanderung erfüllt werden und diese ist politisch umstritten. International gibt es einen zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte.
Das liberale Arbeitsrecht in der Schweiz schafft gewisse Gestaltungsspielräume, muss dafür aber bewahrt werden. Die Erwerbsquote ist über alle Altersgruppen an der weltweiten Spitze, allerdings sinkt die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit.
Wenn die inländische Geburtenrate nicht wieder deutlich steigt und ohne Zuwanderung, wird diese Entwicklung zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung führen.
Jean-Daniel Roth, Inhaber der mycomm GmbH, hat anhand seiner Fachkräfte-Umfrage verdeutlicht, was Arbeitnehmende heute von Arbeitgebern erwarten und wie Unternehmen sich im Wettbewerb um Talente erfolgreich positionieren können. Das ganze Referat gibt es hier im Video und die Ergebnisse der Fachkräfte-Umfrage 2022 hier. Kernaussagen:
Statt auf die Generationenfrage, sollte im Wettbewerb um Mitarbeitende eher auf deren Lebenssituation geachtet werden. Je nach Alter und Lebenssituation unterscheiden sich die Wünsche und Unterwartungshalten gegenüber dem Arbeitsumfeld signifikant.
Beispiel sind vorteilhafte PK-Leistungen, die bei jüngeren Mitarbeitenden fast keine Rolle spielen, mit zunehmendem Alter aber immer mehr gewichtet werden. Für junge Arbeitnehmer spielen die sozialen Faktoren am Arbeitsplatz dafür eine wichtigere Rolle.
Unternehmenskultur, gelebte Werte und die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit übersteuern zunehmend den Gewinn, der aus zusätzlichen “Benefits” (Home Office, Ferienwoche usw.) gezogen werden kann. Bei “Benefits” ist über die Zeit immer eine gewisse Anpassung im Markt festzustellen, die dann nicht mehr zur Differenzierung mit Mitbewerbern beiträgt.
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Handel Schweiz wird sich für BVG-Reform engagieren
Mit eindrücklicher Mehrheit haben Volk und Stände für die 13. AHV-Rente gestimmt.
Das ist zu akzeptieren. Wenn die Finanzierung über Lohnprozente oder auch die Mehrwertsteuer geschieht, werden Arbeitnehmende und Familien zusätzlich belastet. Wenn Bundesrat und Parlament andere Wege finden, um so besser. Allerdings ist das nicht so einfach, es geht um fünf Milliarden pro Jahr. Tendenz steigend.
Im Vorfeld der Abstimmung hat man in den Medien viele Geschichten gelesen, dass es Rentnerinnen und Rentnern schlecht geht. Kaum ist die Abstimmung vorbei, dreht der mediale Wind. Überall ist zu lesen, dass Familien kaum über die Runden kommen. Man merkt: Es geht auf eine neue Abstimmung zu. Am 9. Juni wird an der Urne über die Prämien-Initiative der SP entschieden, dass Bund und Kantone verpflichtet sind, die Ermässigung von Krankenkassen-Prämien massiv zu erhöhen. Das führt gemäss Berechnungen des Bundesrats schon 2030 zu Mehrkosten von bis zu 12 (!) Milliarden Franken pro Jahr. Tendenz steigend.
Es ist nicht wegzudiskutieren, dass es sowohl unter Rentnerinnen und Rentnern als auch unter Familien und Erwerbstätigen Menschen in unserem Land gibt, die jeden Franken zweimal umdrehen müssen. Und es ist unbestritten, dass es dafür gezielte Unterstützung braucht. Es ist hingegen schlicht falsch, die grosse Mehrheit der Rentnerinnen und Rentner oder der Familien so zu charakterisieren, dass sie an der Armutsgrenze leben. Wir alle wissen, Umverteilung ist letztlich das falsche Mittel, um den Wohlstand der breiten Mittelschicht zu fördern. Dafür braucht es eine florierende Wirtschaft und starke Unternehmen.
Für den Ausbau der AHV habe ich ein gewisses Verständnis, auch mein finanzpolitisches Gewissen dagegen rebelliert. Wenn wir nun bei jedem Abstimmungssonntag jedoch erneut im Sinne der Linken Milliarden umverteilen, dann belasten wir sowohl die Budgets des Mittelstands als auch die Wirtschaft zusätzlich mit neuen Steuern. Und am Schluss sind alle ärmer. Das ist kein erfolgversprechender Weg.
Nötige Reformen wie bei der 2. Säule (Pensionskassen) müssen weiterhin möglich sein. Für Handel Schweiz ist unser Vorsorgesystem ein wichtiger Standortfaktor. Es muss weiterhin tadellos funktionieren. Handel Schweiz wird sich deshalb im Herbst mit einer eigenen Kampagne engagiert für die BVG-Reform einsetzen. Sie behebt offensichtliche Mängel, etwa die Umverteilung zulasten von den erwerbstätigen Familien und sorgt dafür, dass auch Teilzeiterwerbstätige, insbesondere Frauen, vermehrt in den Genuss von Pensionskassenrenten kommen. Als Arbeitgeber aus dem Handel sind wir bereit, dafür auch die notwendigen Sparbeiträge zu leisten.
Rudolf O. Schmid, Präsident Handel Schweiz
Nachverfolgbarkeit
Politisch weiter brisant: Herkunftsdeklaration und Nachverfolgbarkeit
Auch nach dem knappen Scheitern der Konzernverantwortungsinitiative an der Urne vor gut 4 Jahren bleiben die Themen Herkunftsdeklaration und Nachverfolgbarkeit auf dem politischen Tapet. In der EU wurden letztes Jahr verschärfte Regelungen betreffend Lieferketten beschlossen, die nun auf die Debatte in der Schweiz ausstrahlen. Gewisse Kreise fordern einen Nachvollzug der EU-Regulierung durch den Bundesrat. Die Initianten der Konzernverantwortungsinitiative haben bereits eine neue Initiative angekündigt, «um sicherzustellen, dass das Thema in Bundesbern nicht auf die lange Bank geschoben wird». Das Thema Herkunftsdeklaration und Nachverfolgbarkeit bleibt also aktuell.
Niederschwellig zeigt sich die Tendenz zu mehr Transparenz bei der Neuregelung zur Backwarendeklaration in der Schweiz. Dort gilt neu eine schriftliche Herkunftsdeklaration für Brot und Feinbackwaren für den Offenverkauf. Dies ist nur eines der Beispiele, die zeigen, dass die übergeordnete Debatte zur Verantwortungsübernahme in Produktion und Handel nichts an Aktualität eingebüsst hat. Und mit den neuen Bestrebungen für eine Konzernverantwortungsinitiative II findet diese Debatte zunehmend Gehör in der Öffentlichkeit.
Die Initiative zielt darauf ab, Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden entlang ihrer Lieferketten stärker zur Verantwortung zu ziehen. Durch die Einführung strengerer Haftungs- und Sorgfaltspflichten sollen Unternehmen dazu gebracht werden, ihre Lieferanten genauer zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Verstösse gegen grundlegende Standards auftreten. Dies würde auch den Druck auf die Handelsbranche erhöhen, transparente Herkunftsdeklarationen und eine lückenlose Nachverfolgbarkeit von Rohstoffen zu gewährleisten. Um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen, müssten die Produkte korrekt deklarieret werden.
In der Praxis erfordert dies beispielsweise die Überarbeitung von Verpackungsdesigns und die Implementierung neuer Prozesse entlang der Lieferkette. Insbesondere für Unternehmen mit komplexen globalen Lieferketten kann dies eine immense logistische Herausforderung darstellen. Darüber hinaus müssten Unternehmen sicherstellen, dass sie über die technologischen Mittel verfügen, um eine effektive Nachverfolgbarkeit ihrer Rohstoffe zu gewährleisten. Dies erfordert den Einsatz von Datenmanagement- und Rückverfolgbarkeitssystemen, die oft mit erheblichen Investitionen verbunden sind. Die Integration dieser Systeme in bestehende Betriebsabläufe kann ebenfalls zeitaufwendig und komplex sein.
Wesentliche Herausforderung bleibt zudem, sicherzustellen, dass Lieferanten entlang der gesamten Lieferkette die erforderlichen Standards einhalten. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und gegebenenfalls die Überprüfung und Zertifizierung ihrer Prozesse. Für Unternehmen, die in Ländern mit unterschiedlichen rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen tätig sind, kann dies besonders komplex werden.
Zusammengefasst hätte eine solche Neuregelung komplexe und kostspielige Auswirkungen für den Handel in der Schweiz. Was auch die Initianten verkennen: Der Handel in der Schweiz übernimmt schon heute Verantwortung. Eine aktuelle Befragung der Mitglieder von Handel Schweiz zeigt, dass die Branche sich ihrer Verantwortung für einen nachhaltigen Freihandel bewusst ist: 48% der Mitglieder von Handel Schweiz äussern sich positiv oder eher positiv zu umwelt- und sozialpolitischen Klauseln in Freihandelsabkommen. Insgesamt votiert eine relative Mehrheit der Mitglieder von Handel Schweiz für mehr umwelt- und sozialpolitische Verantwortung der Unternehmen.
Die trotz allem auch vorhandene Skepsis gegenüber solchen umwelt- und sozialpolitischen Klauseln in Freihandelsverträgen begründet sich durch die beschriebene Sorge vor nicht umsetzbaren Anforderungen. Der Handel in der Schweiz ist bestrebt, die steigenden Anforderungen an Herkunftsdeklarationen und Rohstoff-Nachverfolgbarkeit zu erfüllen. Für die Branche ist es gleichzeitig aber zentral, dass Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.
Jetzt geht es mit Blick auf die EU und eine allfällige Konzenverantwortungsinitiative II darum, Lösungen mit Augenmass zu finden, welche den verschiedenen Ansprüchen gerecht werden. Dies geht nur mit einer Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und anderen Stakeholdern, um Lösungen zu finden, die sowohl praktikabel als auch wirksam sind.